Mastschweine

Die Schweinemast:

Die Mast wird in zwei Phasen unterteilt:

  1. Die Einstallphase
  2. Die Mast.

Die Einstallphase wird begleitet von einer Stresssituation. Häufig werden die Tiere über längere Strecken transportiert, kommen in eine neue Umgebung und müssen mit anderen, für sie fremden Buchtengenossen Rangkämpfe austragen. Auch die Fütterung verändert sich. Die Tiere müssen sich häufig von Breiautomaten auf Flüssigfütterung umstellen. Werden in der Ferkelaufzucht mehrheitlich Rationen auf Basis von Getreide, Mais und Sojaschrot angeboten, wird in der Mast häufig ein Futter gefüttert, das Nebenprodukte enthält, wie z.B. Molken, Schlempe, Bierhefe, Kartoffeldämpfschalen usw. In dieser Phase gilt es die Tiere behutsam an die veränderten Verhältnisse heranzuführen. Mit PIGS XL Vitamin Booster stellen Sie den Tieren in dieser Phase zusätzliche Vitamine zur Verfügung, um das Immunsystem und den Stoffwechsel der Tiere zu fördern. Homofermentative Milchsäurebakterien sorgen für die Gesunderhaltung des Darms und beimpfen die Fließfutteranlage.

Ein bis zwei Wochen nach der Einstallung beginnt dann die eigentliche Mast. Hier werden folgende Ziele verfolgt.

Die Ziele in der Schweinemast:

  • Hoher Gesundheitsstatus und reibungslose Mast
  • Geringe Verlustrate
  • Hohe Futteraufnahme
  • Hohe tägliche Zunahmen
  • Beste Futterverwertung
  • Hoher Fleischansatz

Die Fütterung der Mastschweine:

Für die Erreichung der obengenannten Ziele hat die Fütterung der Ferkel einen besonders hohen Stellenwert. Hier ist auf folgende Punkte besonders zu achten:

  1. Futterzusammensetzung
  2. Fütterungsstrategie
  3. Futterhygiene
  4. Fütterungshygiene bei Flüssigfütterung
  5. Futterstruktur
  6. Wasserversorgung
  7. Wasserqualität

Die Futterzusammensetzung:

Einstallfutter:

In der Einstallphase sollte ein spezielles Futter gefüttert werden, welches folgende Kriterien erfüllt:

  • Hochverdauliche Energie- und Eiweißkomponenten, wie Getreide, Mais, Öl, Sojaextraktionsschrot HP.
  • Reduzierter Eiweißgehalt. Durch ein Mineralfutter mit hohem Gehalt an Aminosäuren kann der Eiweißgehalt des Futters minimiert werden.
  • Erhöhter Rohfasergehalt mit diätetischer Wirkung. Hier empfiehlt sich der Einsatz prebiotisch wirkender, fermentierbarer Lignozellulosen.
  • Niedrige Säurebindungskapazität zur Verbesserung der Verdauungsvorgänge.
  • Hohe Vitaminisierung zur Stabilisierung des Immunsystems und Förderung des Stoffwechsel mit PIGS XL Vitamin Booster.
  • MaxiDigest zur Verbesserung der Nährstoffverdaulichkeit des Futters.
  • PIGS XL Toxi Go zur Deaktivierung von Toxinen. Mykotoxine schädigen das Immunsystem und den Darm der Tiere.
  • PIGS XL Labu Protect wird eingesetzt gegen pathogene grampositive (Streptokokken, Staphylokokken, Clostridien) und gramnegative Bakterien (E.Coli, Lawsonien, Salmonellen) sowie fettumhüllte Viren (PRRS, Influenza).

Das Mastfutter:

Die Futterzusammensetzung des Mastfutters richtet sich nach dem Alter bzw. Gewicht der Tiere. Mit zunehmendem Alter der Schweine kann der Gehalt von Protein, Aminosäuren und Mineralstoffen im Futter verringert werden. Deswegen ist es wirtschaftlich sinnvoll, die Mast in mehrere Phasen zu unterteilen und die Futterzusammensetzung anzupassen. Dabei stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Die Universalmast:
    Hier wird ein Futter vom Einstallen bis zur Schlachtung gefüttert. Die Futterzusammensetzung wird auf die jüngsten bzw. leichtesten Tiere ausgerichtet. Die Tiere befinden sich in einem ständigen Luxuskonsum an Nährstoffen, der mit zunehmendem Alter immer größer wird.
  2. Die mehrphasige Mast:
    Die Mast wird in mindestens 2, besser 3 Phasen unterteilt. Bei der 2-phasigen Mast wird das Vormastfutter auf das Gewicht der Tiere beim Einstallen ausgerichtet. Das Endmastfutter kommt zum Einsatz, wenn die Tiere ca. 70 kg schwer sind. Bei der 3-phasigen Mast wird noch ein Mittelmastfutter zwischengeschaltet: z.B. Vormast 30 – 60 kg, Mittelmast 60 – 90 kg, Endmast ab 90 kg.
  3. Die Multiphasenmast:
    In der Multiphasenmast wird das Futter ständig dem Gewicht der Tiere angepasst. Dies kann z.B. durch Verschneiden des Vor- und Endmastfutters erfolgen. Das Vormastfutter wird dabei auf den Bedarf der kleinsten Tiere (z.B. 30 kg), das Endmastfutter auf den Bedarf der schwersten Tiere (z.B. 110 kg) ausgerichtet.

Energie

Der Energiebedarf von Mastschweinen

Der Energiebedarf der Mastferkel richtet sich nach der Wachstumsintensität. Es ist logisch, dass ein Tier mit 900 g täglichen Zunahmen mehr Energie am Tag aufnehmen, als eines mit 800 g täglichen Zunahmen. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen den Energiebedarf von Mastschweinen bei unterschiedlicher Wachstumsintensität.

Das Futter weist dabei einen Energiegehalt zwischen 12,5 und 13,5 MJ ME auf, je nachdem welche Komponenten zum Einsatz kommen. Wichtig ist natürlich auch, dass die Energie gut verdaulich ist. Eine weitere Erhöhung des Energiegehaltes im Futter, durch den Einsatz von z.B. Öl, scheint dabei nicht sinnvoll zu sein, da die Tiere in Folge mit einem Rückgang der Futteraufnahme reagieren.

In Untersuchungen von Lindermayer (2003) hatte eine Erhöhung des Energiegehaltes im Futter keine Auswirkungen auf die täglichen Zunahmen, den Energieaufwand und den Muskelfleischanteil. Hohe Energiegehalte im Futter verursachten jedoch eine signifikante Erhöhung des Fleisch- Fett- Verhältnisses.

Eiweiß:

Bedarf der Mastschweine an Aminosäuren

Der Rohprotein- bzw. Aminosäuregehalt des Mastfutters sollte ständig dem Bedarf der Tiere angepasst werden. Mit zunehmendem Alter der Tiere kann der Gehalt an Aminosäuren und damit auch an Eiweiß im Futter reduziert werden. Es gilt: So viel Protein wie nötig und so wenig wie möglich. Dies trägt nicht nur zu einer besseren Wirtschaftlichkeit bei, sondern bedeutet zu gleich eine gesündere und umweltverträgliche Fütterung. Zu viel Protein im Futter stellt für die Tiere eine Stoffwechselbelastung dar. Überschüssiges Eiweiß muss abgebaut werden. Das Kohlenstoffgerüst wird dann als Energiequelle genutzt, der Stickstoff ausgeschieden. Letzteres führt dazu, dass weniger Tiere pro ha Fläche gehalten werden können (Stoffstrombilanz). Eiweiß als Energiequelle zu nutzen ist außerdem ineffizient und teuer.

Das Schwein hat keinen Bedarf an Protein, wohl aber an Aminosäuren. Bei der Rationsgestaltung wird die erstlimitierende Aminosäure Lysin in das richtige Verhältnis zur Energie gesetzt. Das optimale Lysin- Energie- Verhältnis verringert sich mit zunehmendem Gewicht:

Ziel bei der Zusammensetzung des Futters ist es ein „ideales Protein“ zu schaffen. Das bedeutet, dass die Aminosäurezusammensetzung des Futters dem des Fleisches möglichst nahekommt. Auf diese Weise wird eine Optimierung der Fleischbildung erreicht. Dies ist besonders wichtig in der Vormast bis ca. 70 kg, da hier der Fleischansatz höher ist als der Fettansatz. Mit zunehmendem Alter steigt dann der Fettansatz an. Das bedeutet: Wird das Ferkel in der Vormast nicht ausreichend mit Aminosäuren versorgt zeigt sich dies im Schlachtbericht durch einen verringertes Fleischmaß. Bekommen die Tiere in der Endmast zu viel Energie steigt das Speckmaß. In Folge sinkt der Magerfleischanteil ab.

Rohfaser

Auch bei Mastschweinen hat Faser einen diätetischen Effekt und hat eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Faserquelle aus vorwiegend unlöslicher Faser besteht. Um die Energiekonzentration und die Verdaulichkeit des Futters nicht zu reduzieren, sollte deswegen va. im Vormastfutter eine hochkonzentrierte Faserkomponente zum Einsatz kommen. Bewährt hat sich hier eine fermentierbare Lignozellulose mit prebiotischer Wirkung. Die bakterielle Fermentation zu Milch- und Buttersäure im Dickdarm bewirkt dabei eine Etablierung positiver Keime und eine Verdrängung pathogener Bakterien in diesem Darmabschnitt. Ein gesunder Darm ist Voraussetzung für hohe Leistungen und eine gute Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast.

Mit einer Erhöhung des Rohfasergehaltes im Futter ist auf der anderen Seite aber auch eine Verringerung der Nährstoffverdaulichkeit verbunden, da das Schwein nicht in der Lage ist Rohfaser enzymatisch zu verdauen. Ein erhöhter Rohfasergehalt im Futter hat deswegen häufig eine Erhöhung der Futterverwertung zur Folge. Der Wirkstoff Maxi Digest optimiert auch bei höheren Rohfasergehalten die Verdaulichkeit des Futters, so dass die diätetischen Vorteile der Faser genutzt werden können, ohne die Leistung der Tiere zu beeinflussen.

Mineralien:

Die mineralische Versorgung in der Schweinemast

Mineralstoffe sind lebensnotwendige Grundstoffe, die dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Unterschieden wird zwischen Mengenelementen (Calcium, Phosphor, Natrium, Magnesium, Kalium, Chlor, Schwefel), die einen mittleren Anteil von über 50 mg / kg Lebendmasse haben. Die Spurenelemente weisen einen mittleren Gehalt von unter 50 mg / kg Lebendmasse auf.

Wechselbeziehungen der Mengenelemente

Bei wachsenden Schweinen ist insbesondere auf die Mengenelemente Calcium, Phosphor und Natrium zu achten. 99 % des Körper Calciums und 85 % des Körper Phosphor sind in den Knochen eingelagert. Zusammen mit Phosphor ist Calcium also hauptsächlich für den Aufbau der Knochen verantwortlich. Für einen optimalen Calcium- Phosphorstoffwechsel ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 einerseits und ein optimales Calcium- Phosphor- Verhältnis im Futter andererseits erforderlich. Letzteres sollte bei 1,3 : 1 liegen.

Auf das richtige Calcium- Phosphor- Verhältnis achten

Ein Teil des Calciums und Phosphors liegt in den Pflanzen im Phytatkomplex gebunden vor und ist für das Schwein in dieser Form nicht verwertbar. Durch den Zusatz des Enzyms Phytase wird das Phytat aufgespalten. Damit wird ein Teil der beiden Mengenelemente freigesetzt und steht nun dem Tier zur Verfügung. In zahlreichen Versuchen konnte die Phosphorverdaulichkeit in der Ration somit auf 60 – 65 % gesteigert werden. Wird Phytase dem Futter zugesetzt, kann der Posphor- und Calciumgehalt der Ration reduziert werden. Das optimale Verhältnis von Calcium zu verdaulichem PhosphorPhytase liegt bei 2,5 : 1.

Bei suboptimaler Versorgung der Tiere mit Calcium und Phosphor kommt es zu einer Störung des Calcium- Phosphor- Stoffwechsels. Dies kann dann negative Effekte auf das Knochenwachstum und auf die Knochenstabilität der Tiere haben.

Verdaulichkeit der Ration:

Das Futter ist ein sehr hoher Kostenfaktor in der Schweinemast. Aus diesem Grund ist es aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, dass möglichst viele Nährstoffe aus dem Futter vom Tier auch verdaut werden. Aber auch aus tiergesundheitlicher und umweltschonender Sicht ist eine gute Ausnutzung der Nährstoffe des Futters anzustreben.

Eine hohe Nährstoffverdaulichkeit des Futters trägt zu einer Optimierung der täglichen Zunahmen und der Futterverwertung bei. Dies hat positive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast.

Eine gute Verdaulichkeit des Futters verringert die Ausscheidungen von Stickstoff und Phosphat und trägt so zu einer gesunden Umwelt und sauberem Grundwasser bei.

Eine optimale Verdaulichkeit der Nährstoffe im Dünndarm verringert das Anfluten von Nährstoffen in den Dickdarm. Dies vermindert die Vermehrung und das Wachstum pathogener Darmbakterien, wie z.B. E-Coli Bakterien.   

Das Futter der Mastschweine sollte einen Rohfasergehalt von 3,5 – 4,0 aufweisen. Damit geht automatisch auch die Nährstoffverdaulichkeit zurück, weil die Nährstoffe in der Faser eingeschlossen sind und so dem Schwein nicht zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund wurde mit Maxi Digest ein Wirkstoff entwickelt, der die Nährstoffe des Futters für das Schwein verfügbar macht.

Die Fütterungsstrategie:

Die Futterhygiene:

Wichtig ist auch, dass das Futter hygienisch einwandfrei ist. Die Spezies Schwein zeigt eine große Empfindlichkeit gegenüber Pilzgiften. Mykotoxine im Futter belasten das Immun- und Verdauungssystem der Ferkel. Sie schädigen die Organe, wie Leber und Niere und verringern damit die Stoffwechselaktivität der Tiere. Desweiteren reduzieren Toxine die Futteraufnahme, was zu verringertem Wachstum und zu einer schlechteren Futterverwertung führt. Mykotoxine können Durchfälle, ein erhöhtes Infektionsrisiko, Schwanz- und Ohrrandnekrosen hervorrufen. Für Mykotoxine gibt es keine Grenzwerte. In nachfolgender Tabelle sind aber sogenannte Richtwerte dargestellt.

Beachtet werden muss dabei, dass zwischen 30 und 90 % der Mykotoxine im Futter in „maskierter“ Form vorliegen. Damit sind sie für die Pflanzen unschädlich. Das bedeutet, dass sie an einen Zuckerrest gebunden sind. Die Toxin- Zucker- Verbindung wird durch die üblichen Toxin- Analysen im Futter nicht erfasst. So kann es passieren, dass im Futter keine Toxine nachgewiesen werden, die Tiere aber Mykotoxikosen zeigen.

Auch reagieren die Tiere sehr individuell auf Pilzgifte.

Mit PIGS XL Toxi Go steht ein Wirkstoff zur Verfügung, der Mykotoxine „ansaugt“ und sie dann aus dem Körper bringt.

Die Fütterungshygiene:

Fütterungshygiene beginnt bereits bei der Einlagerung des Futters. Hierbei spielen folgende Maßnahmen eine Rolle:

  • Getreide vor Kontamination mit Vogelkot schützen.
  • Getreide vor Einlagerung, bei Umlagerung und vor Verfütterung reinigen.
  • Bei hohen Wassergehalten das Getreide mit organischen Säuren konservieren.
  • Außensilos im Schatten platzieren.
  • Silos immer voll befüllen.
  • Außensilos regelmäßig reinigen. Ideal ist die vollautomatische Reinigung mit einem Reinigungsroboter.
  • Trevirasilos im Gebäudeinneren sind aus hygienischer Sicht optimal.

Eine gute Hygiene spielt vor allem in Fließfutteranlagen eine besonders große Rolle. Hierbei können sich überall in der Anlage Keime (Hefen, Schimmelpilze, Bakterien) etablieren und vermehren. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen und zu einer verringerten Leistung (tägliche Zunahmen, Futterverwertung) bei den Tieren führen. In Folge reduziert sich dann auch die Wirtschaftlichkeit. Aus diesem Grund sollte die Fließfutteranlage regelmäßig gereinigt werden.

Routinemäßigen Hygienemaßnahmen  

  1. Tröge nach jeder Mahlzeit auf vollständige Leerung kontrollieren (müssen nach zwei Stunden leer gefressen sein)
  2. Tröge reinigen
  3. Anmischbehälter täglich mit Wasserschlauch ausspülen
  4. Anmischbehälter wöchentlich mit dem Hochdruckreiniger reinigen, Spülwasser entfernen.
  5. Austrocknen lassen des Anmischbehälters (Deckel öffnen)
  6. Dem Futter organische Säuren (Ameisen- und Propionsäure) zusetzen (Unterdrückung der Hefen, Schimmelpilze und Bakterien). Konzentration zwischen 3 und 5 kg / Tonne Trockenfutter. FRA Acid 20 besteht nicht nur aus freien organischen Säuren zur Verbesserung der Futter- und Fütterungshygiene, sondern auch aus Monobutyrin. Monobutyrin zeigt in wissenschaftlichen und Praxisversuchen eine gute Wirksamkeit gegen pathogene Darmbakterien, wie E.Coli, Lawsonia intracellularis und Salmonellen.
  7. Allgemeine Futterhygiene beachten.
  8. Futtersilos mindestens zweimal im Jahr reinigen und begasen

Die Routinemaßnahmen wirken erst nach der Grundreinigung!

Grundreinigung

  1. Leitungen je nach Verschmutzungsgrad mit einer 1 %- igen Aqua-Clean Lösung füllen und 8 – 10 Stunden einwirken lassen.
  2. WICHTIG: 1 Ventil öffnen damit der entstehende Sauerstoff entweichen kann!
  3. Anschließend mit klarem Wasser durchspülen bis keine Verschmutzungsreste mehr im Wasser zu sehen sind.
  4. Schmutzbrühe immer an tierfreier Stelle ablassen!
  5. Grundreinigung bei Rein-Raus-Belegung des Stalles nach jedem Durchgang durchführen. Bei kontinuierliche Belegung 2 x pro Jahr

Aber auch bei Trockenfütterung sollten folgende Kriterien beachtet werden:

  • Futtermaschinen in trockenen Räumen unterbringen.
  • Umlenkrollen abdichten, um sie vor dem Eindringen von Kondenswasser zu schützen.
  • Futtermaschine regelmäßig mit einem Industriestaubsauger von altem Futter befreien.
  • Nach dem Ausstallen Automaten und Fallrohre auch von Innen mit dem Hochdruckreiniger reinigen und gut austrocknen lassen.
  • Fallrohre vor Reinigung abnehmen.
  • Automaten sollten abnehmbare Deckel besitzen.

Die Futterstruktur:

Das Futter für die Mastschweine sollte eine gute Struktur aufweisen

Es wird folgende Struktur empfohlen:

< 1 mm:       25 %
1 – 2 mm:     50 %
2 – 3 mm:     25 %

Enthält das Futter zu viele Feinanteile, kommt es bei den Tieren nicht selten zu Magenwandreizungen bis hin zu Magengeschwüren. Ist der Magen der Tiere geschädigt, arbeitet das gesamte Verdauungssystem nicht mehr im optimalen Bereich. Die Nährstoffverdaulichkeit des Futters wird herabgesetzt und es kann vermehrt zu einer Verringerung der Leistung und zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit kommen.

Wasserversorgung:

Das wichtigste Nahrungsmittel ist das Wasser. Wasser ist Transportmittel für die Nährstoffe im Darm und Intermediärstoffwechsel. Ohne Wasser können Tiere nur wenige Tage überleben. Deswegen ist es besonders wichtig, dass den Tieren immer genügend Wasser in bester Qualität zur Verfügung steht.

Bei den Mastschweinen bedeutet das eine Durchflussmenge bei Nippeltränken von 0,75 – 1,0 Liter / Minute. Das Tier- Tränke- Verhältnis sollte bei 7 : 1 liegen. Da bei Flüssigfütterung ein Großteil des Futters mit dem Futter aufgenommen wird, kann das Tier- Tränke- Verhältnis hier auf 12 : 1 erhöht werden Die Tränken müssen so angebracht sein, dass sowohl kleine als auch große Mastschweine ungehindert saufen können (60 cm bei Nippeltränken).

Wasserhygiene:

Auch die Qualität des Wassers spielt eine sehr wichtige Rolle. In den Wasserleitungen baut sich von den Tränken her häufig ein sogenannter Biofilm auf. Biofilme werden von Mikroorganismen gebildet, die im Wasser leben. Hierbei handelt es sich um Bakterien, Algen, Pilze und Protozoen (pathogene). Die Mikroorganismen besiedeln alle Grenz- und Kontaktflächen von Wasser und Wand des jeweiligen Behältnisses. Es gibt praktisch keine Oberfläche, die nicht besiedelt wird. Hier bilden sich dann sehr effiziente Lebensgemeinschaften, die sich zu einem Biofilm verbinden. Der Biofilm schützt die Mikroorganismen vor Abschwemmung und äußeren Faktoren, wie z.B. organischen Säuren und Chlorverbindungen.

Schädigende Wirkung des Biofilms:

Durch die Tränken können pathogene Bakterien in das Wasserleitungssystem eindringen und einen Biofilm bilden oder den bereits vorhandenen Biofilm besiedeln. Hieraus entsteht ein Hygieneproblem. Sowohl die Emission von Kolonien pathogener Keime als auch die Abgabe von Exo- und Endotoxinen aus dem Biofilm an das Wasser gefährden die Gesundheit und Leistungsbereitschaft der Tiere. Für die Erreichung einer optimalen Wasserleitungshygiene arbeitet die PIGS XL mit zwei Systemen:

  1. Das TIDY Gerät reinigt die Wasserleitungen mit Hilfe von Luft- (4 bar) und Wasserdruck (3 bar) mechanisch.
  2. Das water tune System sorgt dafür, dass sich kein neuer Biofilm und keine neuen Ablagerungen (Kalk, Eisen, Mangan) mehr bilden können.

Weitere Tipps zum Management:

  • Vor der Einstallung der Ferkel in den Maststall muss eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Abteils erfolgen.
  • Bringen Sie nach der R&D auf die getrockneten Flächen ein Probiotikum (Lalfim Pro) aus. Dieses bildet einen positiven Biofilm im Stall und verdrängt pathogene Keime, die von der R&D nicht erfasst wurden.
  • Die Einstalltemperatur sollte 26 °C betragen. Im Verlauf der Mast kann die Temperatur auf 18 °C zurückgefahren werden. Achten Sie auf das Liegeverhalten der Tiere. Liegen sie dicht nebeneinander, ist die Temperatur in Ordnung. Liegen sie aufeinander ist ihnen zu kalt.
  • Achten Sie darauf, dass es keine Temperaturschwankungen im Stall gibt. Bereits Temperaturschwankungen von über 2 °C – z.B. Tag-Nacht – können zu Atemwegsproblemen führen und beeinträchtigen die gesamte Immunität der Ferkel.
  • Achten Sie darauf, dass die Abteile im konsequenten „alles rein – alles raus“ Verfahren betrieben werden, um so Infektionsketten zu unterbrechen. Stallen Sie auf keinen Fall Tiere aus anderen Altersgruppen zurück.
  • Achten Sie auf eine optimale Belegdichte. Überbelegungen führen zu Rangkämpfen, Kannibalismus, gesundheitlichen Beeinträchtigungen und verringerten Leistungen.
  • Sortieren Sie die Tiere beim Einstallen nach Gewicht und wiederholen Sie das nach 2 – 3 Wochen.
  • Sorgen Sie dafür, dass genügend Fressplätze zur Verfügung stehen. Ein Tier- Fressplatz- Verhältnis von 4 – 6 : 1 sollte gerade bei schnell wachsenden Tieren nicht überschritten werden. Zu wenig Fressplätze können zu Rangkämpfen und Kannibalismus führen.
  • Hängen Sie veränderbares Spielzeug in die Buchten, damit die Tiere sich beschäftigen können. Auch diese Maßnahme beugt Kannibalismus vor. Bewährt haben sich Hanfseile, die von den Tieren auch über eine längere Zeit angenommen werden.
  • Ein hoher TS- Gehalt des Futters fördert die Nährstoffaufnahme. Dies ist besonders in der Vormast wichtig.
  • Um ein Verfetten bei ad libitum Fütterung zu vermeiden, kann der Wassergehalt des Futters bei Flüssigfütterung am Ende der Mast erhöht werden (Wassersättigung).
  • Beurteilen Sie ständig die Schlachtergebnisse (Speckmaß, Fleischmaß, Magerfleischanteil, Schlachtgewicht)